Berlin bietet ein reiches Angebot an musealen Darstellungsformen und authentischen Orten, um sich mit unterschiedlichen Aspekten der DDR-Geschichte auseinanderzusetzen. Veranstaltungen und Führungen öffentlicher wie zivilgesellschaftlicher Institutionen runden das Bild ab. Berlin ist ein attraktiver Anlaufpunkt für Besucher*innen, die sich für die Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts interessieren. Dies umso mehr, als Berlin zugleich die Diktatur der Nationalsozialisten in vielfältiger Weise thematisiert.
Zu nennen sind u.a. die Mauergedenkstätte in der Bernauer Straße oder das U-Haft-Gefängnis des MfS in Hohenschönhausen.
Der ausgebaute und mit anderen Einrichtungen kooperierende Campus für Demokratie wird die Bedeutung Berlins als internationaler Anziehungspunkt für zeitgeschichtlich interessierte Besucher*innen weiter stärken. Die angestrebte Verknüpfung des Campus mit gesellschaftlichen Fragen von Gegenwart und Zukunft wird dabei ein neues und sich von vielen anderen Erinnerungsangeboten abhebendes Angebot sein.
Die U-Bahnlinie U5 wird ab Anfang 2021 den Campus über den Alexanderplatz hinaus direkt mit der Straße Unter den Linden und dem Parlaments- und Regierungsviertel verbinden. Wichtige Orte von Politik und Zeitgeschehen sind so unmittelbar miteinander verknüpft.
National und international wird an vielen Orten und in unterschiedlichen Formen an überwundene Diktaturen, ihre Täter, Opfer und die Prozesse der Transformation erinnert. Aus deutscher Sicht stehen die Länder Ostmitteleuropas, der frühere "Ostblock" mit vergleichbaren Machtstrukturen wie die DDR, im Zentrum des Austausches und der Zusammenarbeit.
In Leipzig bietet das "Zeitgeschichtliche Forum" und die Ausstellung in der dortigen MfS-Zentrale, der "Runden Ecke", sehr unterschiedliche Einblicke in die DDR-Geschichte und den Repressionsapparat des MfS.
Ein international sehr interessantes Beispiel ist das Europäische Solidarnocz-Zentrum in Danzig in Polen. Der städtebaulich prägnante Neubau im alten Werftgelände erinnert nicht nur an die Entstehung und die Bedeutung der polnischen Gewerkschaftsbewegung als ein Funke zur Überwindung der sowjetischen Herrschaft über Ostmitteleuropa. Er ist zugleich Ort des Diskurses über aktuelle Bedrohungen von Demokratie im Zeichen von Populismus und anderen Herausforderung an die sich wandelnden Gesellschaften.