Rund 100 Besucherinnen und Besucher folgten der Einladung der Senatorin Katrin Lompscher zur 3. Standortkonferenz zum Campus für Demokratie. Katrin Lompscher, Bezirksbürgermeister Michael Grunst und Roland Jahn, Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen, betonten in Ihren Einleitungen, dass der Campus-Gedanke bereits heute lebe aber noch der vielfältigen baulichen und nutzungsstrukturellen Ausformulierung bedarf. Öffentliche Institutionen, private Eigentümer wie die Zivilgesellschaft sollten sich dabei einbringen können.
Die Standortkonferenz fand im Großen Hofsaal des heutigen Finanzamtes für Körperschaften in Berlin-Lichtenberg statt. Das Gebäude, in den 1930er erbaut und in den 1950er Jahren erweitert, war der erste Dienstsitz von Stasi-Chef Erich Mielke. Dr. Christian Booß umriss in seinem Vortrag anschaulich die Geschichte des Standortes.
An fünf Themeninseln erhielten die Besucherinnen und Besucher Informationen zur Campusidee oder zu Projekten der Eigentümerinnen und Eigentümer. Zahlreiche eigene Anregungen zur Fortentwicklung der Idee und des Areals zum Campus für Demokratie wurden eingebracht. Einigkeit besteht darin, dass das Areal zügig (weiter)entwickelt wird.
Das Standortmanagement arbeitet aktuell an der Fortschreibung der Sanierungsziele sowie an der Umsetzung eines Informations- und Leitsystems. Im südlichen Bereich des Blocks am Durchgang zur Frankfurter Allee soll zudem die Beleuchtungssituation verbessert werden.
In einer Charta, welche die Grundsätze für die Entwicklung des Campus für Demokratie darstellt, soll das gemeinsame Verständnis der öffentlichen und privaten Akteure formuliert werden.
Senatorin Lompscher stellte für den Herbst 2019 eine 4. Standortkonferenz in Aussicht, eingerahmt in die Aktivitäten zum 30. Jahrestag des Mauerfalls und der anschließenden Erstürmung des Ministeriums für Staatssicherheit. Wichtig, so der Landesbeauftragte für die Aufarbeitung der SED-Diktatur, Tom Sello, sei es, den Campus rasch mit Leben zu erfüllen.