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Landesbeauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Campus für Demokratie

Am 9.2.2023 verabschiedete sich Tom Sello mit einer Rede im Abgeordnetenhaus Berlin als bisheriger Landesbeauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in den Ruhestand. Tom Sello wurde in diese Funktion im Jahr 2017 für eine Dauer von 5 Jahren gewählt. In seiner Amtszeit setzte er sich u.a. für die Entwicklung des Campus für Demokratie am Standort der ehemaligen Stasi-Zentrale in Berlin ein. Vor den Abgeordneten warb er dafür, dass das von der Robert-Havemann-Gesellschaft initiierte Forum für Opposition und Widerstand perspektivisch auf dem Campus für Demokratie einzurichten sei. Die Entwicklung des Campus nehme jedoch sicher noch einen Zeitraum von 15 bis 20 Jahren ein, so dass für das Forum für Opposition und Widerstand auch Zwischenlösungen, wie eine Unterbringung im Humboldtforum, diskutiert werden müssten. Im Humboldtforum könnte damit auch die bisherige Ausstellung zum Palast der Republik inhaltlich erheblich aufwerten.

Die Debatte im Abgeordnetenhaus mündete im Beschluss "Campus für Demokratie gemeinsam mit dem Bund weiterentwickeln". Der Beschluss ist das gemeinsame Bekenntnis, die Stasi-Zentrale zu einem Ort der Erinnerung weiterzuentwickeln. Dabei ist insbesondere die Revitalisierung der Gebäude mit einer angemessenen Nutzung ins Auge zu fassen. Neben der erinnerungspolitischen bzw. bildungspolitischen Nutzung (Lernort), könnten so auch Einrichtungen der Verwaltung oder touristische Angebote (Jugendherberge) etabliert werden. Die Entwicklung soll eine Projektgesellschaft vorantreiben.

In einem weiteren Tagesordnungspunkt wählten die Mitglieder des Berliner Abgeordnetenhauses Frank Ebert einstimmig zum neuen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Der Berliner Senat hatte Frank Ebert für das Amt vorgeschlagen. Frank Ebert tritt damit die Nachfolge von Tom Sello an. Das Parlament beschloss im Juni 2017 die DDR-Aufarbeitung neu zu organisieren: Frank Ebert wird sich neben der Beratung von Stasi-Opfern und der Aufarbeitung des Wirkens des Ministeriums für Staatssicherheit auch der gesamten DDR-Geschichte widmen. Am Dienstag, den 14. Februar 2023, wurde Ebert im Berliner vereidigte Parlamentspräsident.

Frank Ebert wurde 1970 in Halle/an der Saale geboren. Er engagierte sich in der DDR in verschiedenen oppositionellen Gruppen. Seit 1993 arbeitete er in der Robert-Havemann-Gesellschaft und baute dort maßgeblich das Archiv der DDR-Opposition auf.

Das Standortmanagement Campus für Demokratie bedankt sich herzlich bei Tom Sello für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren. Ebenso freuen wir uns auf künftige Zusammenarbeit mit dem neuen Landesbeauftragten Frank Ebert.